Wer soll sich jetzt womit Impfen lassen…

…die Frage aller Fragen. In der Hoffnung, dass Sie liebe Patienten das hier lesen, und wir diese verständlicherweise permanent auftauchende Frage jedem Tag 100 mal beantworten müssen, die wichtigsten Fakten hier zusammengefasst:

  • Aktuelle impfen wir 5 mal die Woche mit Omikron BA4/5 angepasstem Impfstoff von Biontec
  • Termine hierzu bitte online buchen, Booster-Impfen (4.Impfung) lassen sollte sich alle Menschen über 60.

Hier noch mal der wichtigste Abschnitt der Auffrischungsempfehlungen der STIKO.

Die STIKO empfiehlt eine Auffrischimpfung (3. Ereignis) nach der Grundimmunisierung grundsätzlich für alle Personen ab 12 Jahren sowie für Kinder ab 5 Jahren, die infolge einer Grunderkrankung ein erhöhtes Risiko für schwere COVID-19 Verläufe haben:

  • Kinder im Alter von 5 bis 11 Jahren sollten die Auffrischimpfung mit einem für die Altersgruppe zugelassenen monovalenten Wildtyp-Impfstoff erhalten;
  • Ab dem Alter von 12 Jahren sollte vorzugsweise ein Omikron-adaptierten bivalenten mRNA-Impfstoff verwendet werden; eingesetzt werden können „Comirnaty Original/Omicron BA.1“ oder „Comirnaty Original/Omicron BA.4/BA.5“ eingesetzt werden;
  • Ab dem Alter von 30 Jahren kann alternativ auch mit „Spikevax bivalent Original /Omicron BA.1“ geimpft werden.

Für folgende Personengruppen wird eine weitere Auffrischimpfung (4. Ereignis) empfohlen, vorzugsweise mit einem Omikron-adaptierten bivalenten mRNA-Impfstoff:

  • Personen ab dem Alter von 60 Jahren
  • Personen im Alter ab 12 Jahren mit erhöhtem Risiko für schwere COVID-19-Verläufe infolge einer Grunderkrankung, insbesondere Immundefizienz
  • Personal in medizinischen Einrichtungen und Pflegeeinrichtungen, insbesondere solche mit direktem PatientInnen- bzw. BewohnerInnenkontakt
  • BewohnerInnen in Einrichtungen der Pflege
  • Personen mit erhöhtem Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf in Einrichtungen der Eingliederungshilfe

Für Kinder im Alter von 5 bis 11 Jahren mit erhöhtem Risikofür schwere COVID-19-Verläufe infolge einer Grunderkrankung, insbesondere Immundefizienz wird ebenfalls eine weitere Auffrischimpfung (4. Ereignis) empfohlen. Dabei sollen weiterhin die für diese Altersgruppe empfohlenen und zugelassenen monovalenten Wildtyp-Impfstoffe verwendet werden.

Bei besonders gefährdeten Personen (z.B. Hochbetagte, Personen mit Immundefizienz) kann es sinnvoll sein – abhängig von den bisherigen Antigenkontakten (Impfungen und Infektionen) – nach dem 4. Ereignis (z.B. 2. Auffrischimpfung) noch eine weitere (d.h. eine 5.) Impfstoffdosis zu verabreichen. Die Indikation sollte unter Berücksichtigung des Gesundheitszustands und des individuellen Erkrankungsrisikos mit ärztlicher Beratung getroffen werden.

Die STIKO geht davon aus, dass besonders Personen, die während der seit Dezember 2021 laufenden Omikronwelle noch keine SARS-CoV-2-Infektion durchgemacht haben, von einer Auffrischimpfung mit einem Omikron-adaptierten Impfstoff profitieren, da diese Personen eine weniger breite Immunantwort hinsichtlich varianter Spikeproteine von Omikron besitzen dürften.

Auffrischimpfungen sollen frühestens 6 Monate nach der letzten Impfstoffdosis oder SARS-CoV-2-Infektion mit einem mRNA-Impfstoff erfolgen. In begründeten Einzelfällen kann die (weitere) Auffrischimpfung auch bereits nach frühestens 4 Monaten erwogen werden. Nur bei Patient:innen mit Immundefizienz und daraus resultierender relevanter Einschränkung der Impfantwort empfiehlt die STIKO einen Abstand von mindestens 3 Monaten.

Für Personen im Alter von < 60 Jahren ohne Grunderkrankung, die bereits 3 immunologische Ereignisse (davon mind. 1 Impfstoffdosis) hatten, empfiehlt die STIKO vorerst keine weitere Auffrischimpfung. Diese Personengruppe würde nach derzeitigem Kenntnisstand von einer weiteren Impfstoffdosis nicht nennenswert profitieren. Eine Ausnahme bildet das Personal in medizinischen Einrichtungen und Pflegeeinrichtungen, für die aufgrund des erhöhten Expositionsrisikos eine weitere Auffrischimpfung bereits empfohlen ist.

SARS-CoV-2-Prä-Expositionsprophylaxe mit Tixagevimab/Cilgavimab (Evusheld)

Die STIKO empfiehlt eine neue medikamentöse Präventionsmaßnahme zusätzlich zur Impfung für bestimmte Personengruppen. Die SARS-CoV-2-Prä-Expositionsprophylaxe (PrEP) soll in Form des Kombinationspräparates Evusheld mit den beiden SARS-CoV-2-neutralisierenden monoklonalen Antikörpern Tixagevimab und Cilgavimab gegeben werden. Sie wird in einer Dosierung von 300 mg/300 mg (cave: formell off-label, da Dosierungsempfehlung gemäß bisheriger Zulassung 150mg/150mg) ab einem Alter ≥ 12 Jahren und einem Gewicht > 40 kg für folgende Personengruppen empfohlen:

    • Personen mit Immundefizienz (Immunschwäche), bei denen das Ausbleiben einer schützenden Immunantwort auch nach mehreren Impfstoffdosen zu erwarten ist.
    • Personen mit nachgewiesener fehlender Bildung erregerspezifischer Antikörper im Blut (Serokonversion) nach der Schutzimpfung und einem hohen Risiko für einen schweren Verlauf.
    • Personen, bei denen Impfungen gegen COVID-19 mit keinem der aktuell zugelassenen Impfstoffe aufgrund von Kontraindikationen durchgeführt werden können und gleichzeitig Risikofaktoren für einen schweren Verlauf von COVID-19 vorliegen.